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Montag, 19. März 2012

aufwachen

die jahre gingen ins land (boah klingt das pathetisch...) wir haben viele klippen gemeinsam umschifft und in jeder hinsicht harmoniert und uns ergänzt. uns ein wunderschönes heimeliges nest geschaffen und beide waren und sind wir in unserem beruflichen umfeld genauso glücklich wie im privaten und familieren. traumhafte urlaube und aktivitäten mit freunden und auch zu zweit. und trotzdem blieb das glas wein (oder zwei oder drei) mehrmals wöchentlich mit am tisch. irgendwann vor einem halben jahr oder so hatte ich allmählich das gefühl dass es meinen hm stört wenn ich abends was trinke, denn er selber hatte schon vor längerer zeit aufgehört am abend sein bierchen  zu trinken, da er sich (das war seine aussage) selber beweisen wollte dass er nicht abhängig davon ist. und er hält das auch bis heute so, ab und zu ein bierchen beim essen gehen oder im kreise von freunden beim feiern, wenn er nicht mehr fahren muss. wir hatten uns beide auch das rauchen abgewöhnt (erst mein hm vor 15 monaten und ich vom ehrgeiz gepackt dann auch vor 6 monaten). unbewusst  war mir wohl schon damals klar, dass mein hm schon zu diesem zeitpunkt eine gewisse  negative einstellung zu meinem regelmässigen alkoholkonsum hatte. und gerade aus diesem gefühl heraus habe ich begonnen mein eigenes trinken zu verheimlichen. ich hab es verlagert, und ich weiss bei gott nicht warum ich das getan habe. nein blödsinn jetzt weiss ich es...es war schon suchtverhalten. ich hab schnell was getrunken wenn er noch nicht zu hause war um gut drauf zu sein (und ich kann nicht erklären warum) das war wie ein zwang. aber ich habs verdrängt, nicht sehen wollen, für mich selber verharmlost...what ever.
es kamen zwar ab und zu so kleine bemerkungen von meinem hm aber ich habs weiter verdrängt und die zeichen der zeit nicht gesehen. nicht wahrhaben wollen dass die körperliche nähe weniger wurde und dass der grund dafür sicher auch mein alkoholkonsum war. fragen wie:“hast du was getrunken?“ obwohl ich bei einem glas saft beim abendessen saß.....dass meine verneinung nicht wirklich glaubhaft war...ein nicht sehen wollen von meiner seite aus.
mir war das alles nicht wirklich bewusst und ich hab meine gedanken in eine andere richtung gelenkt und die zeichen der zeit noch immer nicht wahrhaben wollen. sein eigentlich schon merkbares ablehnendes verhalten hab ich mit eifersucht kompensiert. mein eigenes verhalten vor mir selber verharmlost. einschneidend war dann (wohl schon unbewusst der erste schritt zu einem umdenken) meine vorsorgeuntersuchung im dezember des vorjahres. wo ich schon den gedanken hatte: wenn da was mit meinen blutwerten nicht in ordnung ist, lass ich den blöden wein am abend weg. doch die ergebnisse und werte der untersuchung waren alle in ordnung und  anscheinend war das (mehr oder weniger noch immer unbewusst) ein freibrief für  mich meine liebgewonnene angewohnheit nicht zu unterlassen. und dann ging alles in den letzten wochen immer schneller, ich hab weiter heimlich getrunken, meine leeren flaschen in meinem kleiderkasten versteckt, und weiter auf heile welt gemacht.....und trotzdem gemerkt dass in meiner partnerschaft etwas total aus dem ruder läuft. ich hab selber gemerkt dass ich immer ungerechter, nerviger und launischer wurde. hab nun vermehrt getrunken, fast täglich!!! dazwischen wollt ich mir selber beweisen dass ich nicht vom alkohol abhängig bin....tagelang den alkohol weggelassen, gemerkt dass ich mich dabei wohler fühle und bin trotzdem wieder in den alten trott verfallen. es ist mir wie schuppen von den augen gefallen...verdammt du brauchst den scheiss alk um gut drauf zu sein. ich habe mich selber dabei verflucht und bin immer unglücklicher und unzufrieden geworden. anscheinend war das der zeitpunkt wo mir wirklich bewusst wurde dass ich auf dem falschen weg bin. ich habe mir, wenn ich allein war in den letzten wochen schon seiten im internet angesehen über suchterkrankungen, berichte gelesen und immer mehr trat der gedanke in den vordergrund: mädel tu was, so kann es nicht weitergehen. und dann kam der tag an dem ich gemerkt habe dass mein hm selber seiten im internet besucht hat (mein krankhafter eifersuchtsgedanke, der mich von mir selber ablenken sollte hat da zugeschlagen und ich hab den verlauf in seinem pc angeschaut) die mit alkoholsucht zu tun haben. und dann kam der crash.................

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