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Donnerstag, 25. Oktober 2012

morbide...


...damit hat man wien immer schon ein wenig verbunden. der tod und wien, das sind zwei dinge die irgendwie zusammengehören, sei es der liebe augustin, oder die friedhöfe, das lied vom ostbahn-kurti, das in der kapuzinergruft oder am zentralfriedhof spazieren gehen, oder der begriff der "schönen leich".

gerade jetzt vor allerheiligen beschäftigt man sich wohl noch intensiver mit sterben und tod. erst vor kurzen beim treffen mit  fr. doktor haben wir uns über den wiener zentralfriedhof unterhalten. auf diesem friedhof wird interkonfessionalität sehr groß geschrieben, jeder mensch egal aus welcher glaubensrichtung, darf auf dem wiener hauptfriedhof begraben werden. neben den katholischen gräbern, gibt es auch einen evangelischen, islamischen, orthodoxen, buddhistischen und einen jüdischen teil. vor allem der jüdische teil wirkt meiner meinung nach besonders geheimnisvoll da dort verwucherte und aufgelassene gräber von vielen bäumen und sträuchern umgeben sind und in diesem teil des friedhofs fast nie jemand zu sehen ist.
vor allem die gräber aus dem 19. jahrhundert sind kleine kunstwerke ihrer zeit. „a schene leich“ ist irgendwie ein letzter akt der selbstinszenierung, den sich die wiener "haute volée" leistete. das wiener bürgertum wollte aber dem adel mit pompösen gräbern und feiern in nichts nachstehen und daher sprach man bei besonders schönen beerdigungen von einer "schönen leich".
 
auch ich beschäftige mich in den letzten tagen wieder vermehrt mit den gedanken an den tod und das sterben. einerseits durch die sehr gefühlvollen posts von anna und ihre gedanken zum abschiednehmen und andererseits auch durch die bevorstehenden feiertage und ihre bedeutung.

meine einstellung zum eigenen sterben und dem eigenen tod hat sich im laufe meines lebens sehr verändert. ich habe über zehn jahre in der pflege und sterbebegleitung (pflegeheim und hospiz) gearbeitet. es waren sehr intensive jahre aus denen ich auch sehr viel für mich selber mitgenommen habe (vielleicht finde ich einmal die zeit einen eigenen post darüber zu schreiben).

ich war sehr oft mit dem tod konfrontiert....manchmal kam er ganz leise, behutsam und ruhig aber manchesmal auch sehr laut und polternd. viele tag- und nachtdienste in diesen jahren habe ich händehaltend und streichelnd verbracht. ich war tochter, sohn, oder irgendeine andere person für einen menschen der im begriff war zu "gehen"....weil die angehörigen eben nicht dasein konnten oder wollten...und ich hoffe und wünsche mir dass ich in diesen momenten ein würdiger ersatz war.... ich habe menschen auf ihrem letzten weg begleiten dürfen...manchmal war es ein sanftes gehen wo frieden gemacht wurde und ein entspanntes lächeln auf den lippen der(des) "gehende(n)" lag und manchmal war es ein furchtbarer kampf....voller angst und aufbäumen...voller nicht abgeschlossener konflikte und wehren...und es hat unheimlich weh getan jemanden SO los- und gehen zu lassen...

ich habe diesen beruf (diese berufung) geliebt und die zeit ist für immer eingebrannt in meinem herzen und meiner seele.

aber irgendwann war dann der zeitpunkt für mich gekommen zu gehen. mein körper und mein herz hat mir gesagt dass es genug ist...ich hätte weitermachen können...aber entweder hätte ich mir dann einen sehr dicken panzer wachsen lassen müssen oder ich hätte jedes mal wieder stückchenweise mitsterben müssen mit menschen die mir monate- oder jahrelang durch die tägliche pflege und nähe ans herz gewachsen waren.

sorry...jetzt bin ich abgeschweift...aber eines möchte ich euch noch erzählen...

es war im zuge einer supervision die wir als pflegepersonal in regelmässigen abständen machen durften .. die vorgaben waren klar und strukturiert:

jeder bekam eine brennende kerze auf den tisch gestellt mit der aufgabenstellung, wärend der zeit in der die kerze herunterbrennt (geschätzt ein bis eineinhalb stunden) all die dinge aufzuschreiben die man im hinblick auf diese verbleibende "lebenszeit" noch niederschreiben bzw. regeln möchte.........alle begannen zu überlegen ... zu ordnen .. stichworte aufzuschreiben.... im gedanken daran genügend zeit zur verfügung zu haben.... und dann....blies einfach jemand diese kerze aus.......


Freitag, 19. Oktober 2012

ich habe wieder lust...



...die lust zu malen…plötzlich war sie wieder da….
die freude an den farben, die ideen im kopf…
tagelang schleich ich schon rund um meine staffelei,
schau mir meine alten bilder an...

als ich vor vielen jahrenauf der sommerakademie 
zum ersten mal begann aquarelle zu malen:








mich an körpern probierte:





und dann irgendwann meine liebe zur acrylmalerei entdeckte:














und jetzt gehts wieder los......
ich freu mich drauf.....



Montag, 8. Oktober 2012

Stolz...



....ich weiß nicht ob es nur stolz ist, es ist eigentlich eine mischung aus so vielen gefühlen, schwer in worte zu fassen. du sitzt heute vor mir, strahlst mich an, es sprudelt aus dir, so viele emotionen, ideen, gedanken die du mir mitteilst und ich sauge jedes wort auf. deine augen strahlen so sehr und ich…ich bin einfach stolz…so stolz auf dich.
…lasse meine gedanken schweifen…viele jahre zurück. damals vor 27 jahren trug ich dich unter meinem herzen. es war keine leichte zeit, zwei mal war es an der kippe. aber du warst schon damals ein kämpfer und gemeinsam haben wir es geschafft, ende mai 1986 durfte ich dich das erste mal in meine arme nehmen. es war eine wunderschöne zeit dich heranwachsen zu sehen, dich auf jedem schritt zu begleiten. du warst ein kind mit vielen ecken und kanten. hast dinge niemals einfach hingenommen sondern schon sehr früh begonnen alles zu hinterfragen. ich denke an die nachmittage im garten als wir die igelfamilie beobachtet haben, die sich in der garage eingenistet hatte, an die amselmama die wir mit den augen begleitet haben als sie ihren jungen das fliegen beibrachte, an die sommernacht als wir auf einer decke im garten gelegen sind und sternschnuppen gezählt haben. an die standpauke deiner kindergartentante weil du beim mittagessen den löffel verbogen hast, an die volksschullehrerin die uns beiden das leben grundlos schwer gemacht hat. aber du hast es allen gezeigt, schon sehr früh hast du dir immer ziele gesetzt, die du dann auch immer erreicht hast. egal ob aufnahmeprüfungen bei der schulwahl, deine liebe zur musik, jedes mal hast du bewiesen dass du, wenn du dir etwas in den kopf setzt, es auch erreichst. du hast mich oft vor schier unlösbare aufgaben gestellt, aber es gab immer einen weg. ich bin mit dir gewachsen und habe von dir gelernt dinge aus unterschiedlichen blickwinkeln zu sehen du hast mich so oft verblüfft und mir die augen geöffnet.

die zeit der scheidung war nicht leicht für dich, du hast unendlich gelitten und letztendlich doch so viel verständnis gezeigt, so viel grösse bewiesen, neue menschen in deinem leben akzeptiert und angenommen. nebenbei deine ausbildung gemacht und stehst heute mitten im leben, hast einen tollen job und hast so „nebenbei“ in der abendschule deine matura nachgeholt, den bachelor gemacht und zur zeit den master. auch gehst mit so viel enthusiasmus und freude an neue aufgaben und an die verwirklichung deiner ziele und träume heran. nimmst dir zeit für deine freunde und familie und strahlst so viel positive energie und lebensfreude aus. hast eine super liebe und tolle freundin die dich unterstützt und die ich sofort ganz fest ins herz geschlossen habe als du sie mir vor zwei jahren vorgestellt hast.

mein schatz ich bin so froh dass ich dich habe…. ja! ich bin stolz auf dich…ich bin stolz darauf dass ich deine mutter sein darf….ich liebe dich….von ganzem herzen….

Donnerstag, 4. Oktober 2012

..einfach ICH...



einfach nur ich

warum sehen manche menschen  einfach dinge in einem die so nicht existieren?
warum wird man manchmal nicht so angenommen wie man ist?
ich kann wirklich behaupten auf eine lange „internetlaufbahn“ zurückzublicken. 

vor meiner jetzigen partnerschaft (wärend dieser hat mich das onlineleben nicht mehr wirklich interressiert, zu sehr hatte mich das wahre leben im griff ) war ich viele (ca. 7-8) jahre auf einer chatplattform als mod. und adm. unterwegs. einer plattform die es leider in der damaligen form nicht mehr gibt. der chatterkreis war bunt zusammengewürfelt aus deutschen, schweizer und österreichischen chattern. wir waren ein bunter haufen, zu dem ich ca. 1997 gestossen bin. wir haben viele nächte miteinander verbracht… 
viel wortwitz, viel spass und auch sehr viele emotionale gespräche und gesprächsrunden waren es.. und ich denke gerne zurück. es gab nicht wirklich viele negative erfahrungen in dieser zeit…eher sehr viele positive dinge die ich mitnehmen durfte….
 ich war bei einigen chattertreffen in D und  CH wo wir weit über 50 leutchen waren… wunderschöne erinnerungen und freundschaften die abseits des www bis heute halten. das schönste erlebnis war, dass ich bei einer hochzeit dabei sein durfte bei zwei ganz lieben menschen die sich in „meinem“ chat kennengelernt haben und deren ehe bis heute wunderbar hält. ich habe auch 3 chattertreffen in wien organisiert mit gemeinsamen besuchen des naschmarktes, einer karaokebar (was haben wir uns zerkugelt), museumsbesuchen, einem gang durchs unterirdische wien, durch clubs und bei clubbings, gemeinsamen konzertbesuchen usw…

ich erinnere mich gerne an diese zeit zurück, es ist bestandteil meines lebens und manche freundschaft die damals begonnen hat hält bis heute…

jetzt, nach fast acht jahren schaut diese „welt“ ganz anders aus…. leider

ich habe erst vor wenigen monaten wieder begonnen mich im www umzusehen, habe begonnen meinen blog zu schreiben und bin so „unbedarft“ wie damals an die sache herangegangen…..

..aber es hat sich viel verändert (was ich zu teil auch verstehen kann), menschen auf die man zugeht begegnen einem mit mißtrauen, hinterfragen und sind sehr sehr kritisch.

schade…. ich vermisse die leichtigkeit und die spontanität von damals… aber das ist wohl nicht zu ändern, die welt hat sich weitergedreht und sie ist nicht besser geworden….

aber sei es wie es sei, ich werde trotzdem weiter „ich“ sein…auf menschen zugehen und zuerst das positive sehen….

wer mich so nimmt wie ich bin, wird auf mich zugehen und das in mir sehen was ich bin und was mich ausmacht…wer das nicht will, lässt es einfach.

ich hab einiges gelernt in den letzten wochen und monaten aber ich lass mir mein positives denken nicht nehmen ....

was aber nicht heisst dass ich personen in irgendeiner weise verurteile die mir mit einem gesunden maß an mißtrauen begegnen…ich überzeuge sie gern vom gegenteil und MIR…