...kennt ihr das …diese plätze ….im laufe eines lebens …die so
intensiv sind, dass man sich immer wieder und wieder daran erinnert
…zu ihnen zurückkehrt oder einfach aus der
erinnerung an sie ruhe schöpft und neue kraft finden...
geht es nur mir so? nein, ich denke nicht!
einer meiner ersten „kraftplätze“ an die ich mich erinnern
kann ..ist der zwetschgenbaum im weitläufigen garten meiter großmutter aus
meiner kindheit …ein verwachsenes
uraltes gewächs mit sauer schmeckenden zwetchgen (pflaumen) …mit meinem
„schaukelast“ …ein dicker knorriger seitenast an dem meine schaukel befestigt
war ….zwei dicke verflochtene seile und ein simples holzbrett als sitzfläche …aber
für mich war es alles …mein trohn …mein rennauto …meine wolke …mein pferd …mein
platz zum träumen …zu ihm hab ich mich geflüchtet wenn mich mein kummer schier
erdrückt hat …wenn ich mich unverstanden, ungeliebt gefühlt habe!
er war für mich da …hat mich in seinem blätterwald
willkommen geheissen …mich aufgefangen und getröstet …in ihm durfte ich träumen
…in ihm war ich ich!!! bei ihm durfte ich das kleine schutzlose mädchen sein
das keiner wollte, das zur großmutter abgeschoben wurde, das nie körperliche
zuneigung erfahren hatte …und er machte mich zur prinzessin …zum vogel der
seine flügel ausbreitet …zum wesen das unter seinem blätterdach träumen
durfte!!! … leider gibt es diesen platz nicht mehr…
der zweite wichtige kraftplatz in meinem leben war viele
jahre später mein selber angelegtes moorbeet in meinem garten …mit vielen
unterschiedlichen rododendrendenarten …bunt blühend im sumpfigen beet …meine
kleine bank vor dem daneben stehenden gartenhäuschen …der geblümte polster und
die erinnerung daran wieviele stunden ich darauf verbracht habe …viele tränen
ich geweint habe und meinen träumen nachgehangen habe …mir ausgemalt habe was
wäre wenn…
auf einer meiner reisen in die karibik habe ich vor einigen
jahren meinen dritten kraftplatz gefunden (oder er mich?) auf der insel bequia
in der karibik …ein kleines cafe (gingerbread) mit wundervollen
schattenspendenden bäumen, zwitschernden vögeln und einer wunderbaren warmen,
angenehmen atmosphäre …unbeschreiblich …da will ich irgendwann wieder hin …mich
wieder in einen der bequemen sessel fallen lassen …die segelschiffe beim an-
und ablegenbeobachten …träumen.. geniessen…
und jetzt habe ich wieder so einen platz… auf meiner
terrasse… mit blick über teile von wien… am abend mit beleuchtung besonders
friedlich und still und leise.. und ich kann es kaum erwarten, dass der
frühling wirklich kommt… ich mich abends in einen meiner bequemen gartensessel
mit einem glas rotwein kuscheln kann und träumen …und kraft tanken kann…
..all diese plätze haben mich begleitet, geprägt und sind in
meiner erinnerung eingebrannt …und keinen von ihnen möchte ich missen…
erzählt mir von euren kraftplätzen…